16. Februar 2017 – Industriell gefertigte Säfte sind den Niederrheinern ein Gräuel. Schon vor hundert Jahren setzte Van Nahmen deshalb auf Individualität und Qualität. Das ist bis heute so geblieben. Und doch erfindet sich die Privatkelterei ständig neu. Verarbeitet wird Obst aus ganz Deutschland. Auch Privatleute können ihre überschüssigen Früchte dort verkaufen, um sie zu Direktsäften für Gourmets veredeln zu lassen.
Komplex wie Wein
Apfelsaft ist dabei natürlich längst nicht mehr genug. Es darf gern ein wenig interessanter zugehen: beispielsweise mit Roter Triumpfbeere, deren Saft perfekt zu französischer Küche und zu Salaten aller Art passt. Das süß-säuerliche Aroma der Stachelbeer-Art bleibt lange in Erinnerung. Grasige, blättrige Noten schwingen mit. Das Bukett ist ähnlich komplex wie bei einem Wein.
Auch die Wilde Pflaume kann da durchaus mithalten. Der ideale Begleiter mediterraner Speisen führt dabei ein Doppelleben: Zunächst entfaltet er die fruchtigen Aromen, die Genießer von ihm erwarten – bis sie ihr Glas unbedacht schwenken: Dann dringen Noten von Marzipan, mildem Pfeifentabak und Vanille durch.
Ein ganz anderes Kaliber zeichnet unterdessen den Frucht-Secco Apfel-Quitte aus. Der herrlich-schäumende Aperitif kommt ganz ohne Alkohol aus und betört durch sein Wechselspiel zwischen zurückhaltender Süße, frischer Säure und seiner leicht salzigen Komponente im Abgang.