Improvisieren geht über studieren: die Kochgarage

Foto: Südwest Verlag / Peter Mayr

Foto: Südwest Verlag / Peter Mayr

6. März 2015 – Graciela Cucchiara hält nicht viel von klassischen Kochrezepten. Kochbücher, die mit Unmengen an Zutaten und penibel zu befolgenden Regieanweisungen daherkommen, sind ihr ein Graus. Ihre Maxime: Die wichtigsten Grundzutaten müssen stets im Kühlschrank, die gängigsten Geräte in der Küche sein – der Rest ist Improvisation.

Ihr soeben erschienenes Buch „Die Kochgarage. Das Kochbuch“ ist eine kulinarische Unabhängigkeitserklärung. Sie zeigt, wie aus einem völlig durchschnittlichen Kühlschrank irgendwo auf der Welt unterschiedlichste Köstlichkeiten gezaubert werden können und dass es egal ist, wenn mal was fehlt: Statt Zucker muss dann halt Honig oder Orangenmarmelade herhalten, statt Ingwer scharfer Dijonsenf oder Wasabipaste.

Freiheit beim Kochen

Die passionierte Köchin und Inhaberin eines Restaurants, das nach eben genau diesem Prinzip arbeitet, hat ein chaotisch-sympathisches Werk geschaffen. Das begeisterte Vorwort dazu schrieb Starkoch Tim Mälzer. Er schwärmt vom „emotionalen Essen“, das Graciela Cucchiara präsentiert, und macht erst recht Lust darauf, es einfach einmal auszuprobieren. 60 improvisierbare Rezepte aus 15 zufällig ausgewählten Kühlschränken stehen zwischen den Buchdeckeln aus Halbleinen. Für die Leser können sie ein Einstieg sein in eine völlig neue Art des Kochens.

Kochgarage_CoverCremiger Italiener in Tokio

Für 6-8 Personen benötigen Sie folgende

Zutaten:

  • 750 g Sahne
  • 250 ml Milch (alternativ: Kokos- oder Ziegenmilch)
  • 7 Eier
  • 250 g Zucker
  • 3 TL Matcha-Teepulver (alternativ: gemahlener Zimt, Vanilleschote, Instant-Kakaopulver oder Instant-Kaffeepulver)
  • je 1 EL helle und dunkle Sesamsamen (alternativ: Mohnsamen, Leinsamen oder gehackte Nusskerne nach Wahl)
  • 1 EL Butter

Zubereitung:

Backofen auf 180 °C Umluft oder 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Auflaufform in den Kühlschrank stellen. Im Wasserkocher ausreichend Wasser aufkochen.

Sahne, Milch, Eier und 100 g Zucker in einer Schüssel sorgfältig verrühren. Matcha-Teepulver mit 50 ml Wasser verschlagen und durch ein feines Sieb in die Sahnemasse sieben. Sahnemasse auf Förmchen verteilen. Förmchen nebeneinander in eine Auflaufform setzen und die Form in den heißen Ofen schieben. Durch die Zwischenräume der Förmchen die Auflaufform mit so viel heißem Wasser füllen, dass sie zu etwa drei Vierteln der Höhe im Wasser stehen.

Sahne im Ofen 20-25 Minuten stocken lassen. Sie ist genau dann perfekt, wenn sie fest ist, aber in der Mitte noch wie Wackelpudding wackelt und man Sorge hat, dass sie im nächsten Moment zerfließt. Herausnehmen, aus dem Wasserbad heben und abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit restlichen Zucker in einer beschichteten Pfanne ohne Fett schmelzen und hell karamellisieren. Sesam dazugeben und untermischen, dazu die Pfanne schwenken. Pfanne vom Herd nehmen. Auflaufform aus dem Kühlschrank holen, mit Butter einfetten, Sesamkaramell hineingießen und 5-10 Minuten fest werden lassen. Beim Festwerden beginnt das Karamell zu knistern und zu knacken.

Karamell mit einem Pfannenwender aus der Form heben und in kleine Stückchen brechen. Abgekühlte Matcha-Pannacotta mit Sesamkaramell bestreuen und servieren.

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