25. August 2014 – Die Verpackung lässt Schlimmes vermuten. Eigentlich fehlt nur noch das Gefahrensymbol für Gift auf dem Etikett. Doch auch ohne schwarzen Totenkopf auf orangem Grund sieht dieser Wodka von außen einfach nur gefährlich aus. Zugegeben, harmlos ist dieser „Wodqa“ (kein Druckfehler; das „Q“ steht für „Quality“) mit seinen obligatorischen 40 Prozent Alkohol natürlich nicht. Und dennoch: Er löst wider Erwarten eben keine Hustenanfälle oder gar Atemnot aus, wenn er die Kehle herunterläuft.
Hart und weich zugleich
Wer Wodka – zu deutsch etwa: Wässerchen – mit billigem Fusel gleichsetzt, muss umdenken. Die wenigen „Wässerchen“ der Ultra-Premium-Kategorie sind nur auf den ersten Blick harte Spirituosen. Liebevoll in Handarbeit hergestellte Varianten fühlen sich sogar regelrecht weich auf der Zunge an. Mit chemisch verunstalteten und bis zur buchstäblichen Geschmacklosigkeit gefilterten Industrieprodukten hat das rein gar nichts mehr zu tun.
„Flavoured by nature“ lautet das Zauberwort. Konkret: Die Edel-Spirituose „Wodqa“ wird aus dem Quellwasser eines österreichischen Naturschutzgebietes und dem Getreide dortiger Biobauern hergestellt. Sie wird siebenfach destilliert und vollkommen branchenuntypisch „nullfach“, sprich überhaupt nicht, gefiltert, wie es die Entwickler-Manufaktur „Qonzern“ hervorhebt. „Bislang war es eine Art Lehrmeinung, dass es ohne Filtern nicht geht“, sagt Geschäftsführer Raimund Schmelzer im Gespräch mit CarpeGusta. „Aber in Wirklichkeit dient das Filtern lediglich dazu, die Fehler beim Destillieren zu kaschieren. Wir gehen hier äußerst penibel, ja liebevoll vor. Und dann stimmt der Geschmack auch und gerade ohne nachträgliche Feinjustierung.“
Mehrfach ausgezeichnet
Vor nicht einmal einem Jahr brachte Schmelzer zusammen mit seinem Kompagnon Michael Stemprock seinen „Wodqa“ auf den Markt. Inzwischen wurde der Feinbrand bereits dreifach ausgezeichnet: jeweils mit einer Goldmedaille beim „World Spirits Award“ und beim „Internationalen Spirituosen Wettbewerb“ sowie einer Silbermedaille bei der „International Wine & Spirit Competition“. Dem „Qonzern“ gelang damit das seltene Kunststück, sich innerhalb kürzester Zeit in einer mit weit über tausend Konkurrenzprodukten eigentlich gesättigten Branche neu zu etablieren und gleichzeitig Zielgruppen anzusprechen, die mit Wodka normalerweise so gar nichts am Hut haben.
Denn: Auch die Nachfrage nach außergewöhnlichen Cocktails, Longdrinks und Digestifs aus „Wodqa“ ist inzwischen immens. Das zeigte sich jüngst auch beim „Gourmet Festival Düsseldorf“: Feinschmecker, häufig passionierte Weintrinker, belagerten den Stand der Manufaktur und ließen sich inspirieren von den Ideen des Start-ups, zum Beispiel dem „W-Qoffee“:
Zutaten
- 4 cl Wodqa
- 3 mild geröstete Kaffeebohnen
Zubereitung
Wodqa in ein Nosingglas füllen und Kaffeebohnen hinzugeben. 15 bis 30 Minuten ziehen lassen, dann die Bohnen entnehmen.