4. Juni 2014 – Der Weg zu einem romantischen Abend führt: in die Küche! Denn sie ist nicht selten voll mit Lebensmitteln, die – gut aufeinander abgestimmt und ansprechend zubereitet – den Tag durchaus vollkommen machen können. Bekannt ist, dass Austern natürliche Aphrodisiaka sind; schon Giacomo Casanova soll sie aus eindeutigen Gründen in Massen geschlürft haben. Doch in Kühlschrank und Vorratskammer schlummern noch ganz andere Kostbarkeiten mit erotisierender Wirkung. Wissenschaftler haben das inzwischen bestätigt. Mit Hokus Pokus oder etwa einem Placebo-Effekt hat das nichts zu tun.
So wirken etliche Gewürze, Früchte, Pilze und Meeresfrüchte nachweislich aphrodisierend. Neu ist, dass auch Zitronengras und Wasabi (japanischer Meerrettich) luststeigernd sein sollen. Zitronengras wird viel und häufig in der ohnehin äußerst gesunden thailändischen Küche eingesetzt, Wasabi ist der Scharfmacher japanischer Sushi.
Auch Ingwer wird als Stimmungsaufheller eingesetzt, ganz offiziell in der ayurvedischen Medizin. Bärlauch, nicht ohne Grund früher als Hexenzwiebel bezeichnet, ist reich an Eisen, Allidin, Mangan, Magnesium, Vitamin C und ätherischen Ölen: eine Mischung, die als Pesto oder auch in einer Suppe buchstäblich Lust auf mehr machen kann. Selbst Kaffee ist streng genommen ein Aphrodisiakum. Denn er enthält neben Koffein hunderte weitere Stoffe, die zum großen Teil zwar noch nicht gänzlich erforscht sind, aber in ihrer Zusammensetzung erotisierend wirken können – wenn das Heißgetränk nicht täglich konsumiert wird.
Drogenähnliche Wirkung
Besonders effektiv wirken allerdings vor allem die Lebensmittel, die direkt die menschliche Psyche zu beeinflussen vermögen. Trüffel etwa, aber auch aus bestimmten Orchideen gewonnene Vanillesorten, enthalten Pheromone, die den sexuellen Lockstoffen von Männern und Frauen sehr ähnlich sind. Fenchel steht ebenfalls im Ruf, direkt im Gehirn eine Wirkung entfalten zu können. Oder Muskatnüsse: Sie können, fein zerrieben und zum Beispiel in einen Cocktail verrührt, die Wirkung des Alkohols verstärken. Dabei empfiehlt sich offenbar eine Mischung, die neben Minze insbesondere Johannisbeere enthält.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Büchern zum Thema Erotic Food. Und die Anbieter einschlägiger Kochkurse können die Nachfrage kaum befriedigen.