30. September 2014 – Die profitorientierte industrielle Landwirtschaft ist gescheitert. Aber auch die ökologische Landwirtschaft, wie wir sie heute kennen, wird letztlich nicht genügen. Profitgier, Globalisierung, falsche Subventionspolitik, Armut (nicht nur) in Afrika – es sind die bekannten Probleme, die „üblichen Verdächtigen“, die Ann-Helen Meyer von Bremen und Gunnar Rundgren in ihrem Buch „Food Monopoly. Das riskante Spiel mit billigem Essen“ (Oekom Verlag) identifiziert haben. Die Journalistin und der Präsident der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen sind durch die halbe Welt gereist und kamen am Ende mit Lösungsansätzen zurück, mit deren Hilfe in 30 Jahren sich auch zehn Milliarden Menschen auf der Erde nachhaltig ernähren können.
Bio von heute reicht nicht
Sie plädieren für eine Art Bio-Landwirtschaft plus: ohne Pestizide, Kunstdünger und Antibiotika, für eine durchdachte, ja intelligente Kombination aus Ackerbau und Viehzucht. Ihre Konzepte sind dabei durchdacht und realitätsnah, weil wissenschaftlich fundiert. Mit Öko-Spinnerei hat das Ganze nichts zu tun, auch die Landwirte selbst werden hier nicht an den Pranger gestellt: Denn sie sind nach Ansicht der Autoren – ebenso wie die Verbraucher – nicht Verursacher, sondern Opfer eines weltweiten Systems, eben eines gefährlichen Spiels von Lobbyisten und Politik namens „Food Monopoly“. Doch das Spiel kann noch gewonnen, das Steuer herumgerissen werden.
Verlieren ist ohnehin keine Option, bekräftigt auch Dr. Felix Prinz zu Löwenstein: Der Vorstandsvorsitzende im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft fordert in seinem Vorwort ein effektives politisches Handeln ein, „ohne das die gesellschaftliche Transformation nicht stattfinden kann, zu der wir vor unseren Kindern verpflichtet sind.“