25. September 2014 – Carsten Otte bekennt es freimütig: Ja, ich betrüge meine Frau, regelmäßig, und zwar in der Küche! Kochen ist für den Autor Leidenschaft, buchstäblich. Er selbst bezeichnet es gar als Fetisch, als erotische Beziehung zu seinen teilweise arg teuren und außergewöhnlichen Küchengeräten. Kurz: Otte gehört zu einer neuen Spezies Mann – er ist gastrosexuell! Sein humorvolles Geständnis hat er nun öffentlich gemacht: Sein Buch „Der gastrosexuelle Mann. Kochen als Leidenschaft“ ist soeben im Campus Verlag erschienen.
Kochen ist Erotik
Seine Freizeit verbringt Carsten Otte nicht im Fußballstadion, sondern am Herd; sein Geld lässt er nicht im Autohaus oder Baumarkt, sondern im Küchenfachhandel oder online in Spezialshops für ausgefallene Lebensmittel aus dem In- und Ausland. Seine Kenntnisse hat er sich penibel und detailliert in ungezählten Kursen oder im experimentierfreudigen Selbstversuch angeeignet. Wenn ihn seine Familie dann doch einmal zu Gesicht bekommt, freut sie sich; denn dann gibt es in der Regel ein wirklich leckeres Menü!
Sein Buch ist eine augenzwinkernde, selbstironische Beschreibung eines neuen Trends: Immer mehr Männer haben das traditionell eher weibliche Terrain für sich entdeckt, investieren jede Menge Zeit und Geld in ihr neues Hobby und werden langsam aber sicher zu Gastrosexuellen. Ihre Beziehung zu Essen ist, nun ja, speziell: Wenn sie fangfrischen Fisch beschreiben, klingt es wie eine romantische Liebeserklärung. Wenn sie auf der Suche nach außergewöhnlichen Spezialitäten sind, ist ihnen keine Mühe zu groß und kein Weg zu weit. Und wenn sie neue, nicht einmal zwingend exotische Gerüche duftenden Essens wahrnehmen, sind sie nicht mehr zu halten. Kurz: Sie denken immer nur an das eine – ans Kochen!
Eine Hommage an die männliche Küche
Augenzwinkernd porträtiert Carsten Otte sich selbst und die neue Bewegung der Gastrosexuellen. Es ist eine Hommage an den neuen „Mann am Herd“. Der ARD-Moderator und Romanautor hat bei den Recherchen für das launige Buch Leidensgenossen in ganz Deutschland kennengelernt und seine Küche mit umfangreicher „Hardware“ aus der Sterne-Gastronomie ausgestattet, um sie sodann ausgiebig zu testen. Heraus gekommen ist ein rund 250 Seiten starkes Menü, das Nichtköchen Lust darauf macht, es einfach mal zu probieren, und leidenschaftliche Hobbyköche darin bestärkt, unbedingt weiterzumachen – sich sozusagen ihrer Gastrosexualität nicht schämen zu müssen.