22. August 2023 – Es war einmal eine Zeit, in der die Menschen einfach nur sprachen. Doch dann kam die große Sprachrevolution und alles änderte sich. Das Zeitalter der gendergerechten Sprache brach an – ein Zeitalter, in dem keiner unberührt blieb von den unermüdlichen Verfechterinnen einer geschlechtsneutralen Welt.
In dieser neuen Weltordnung mussten sich alle Menschen, Tiere und sogar Gegenstände einem strengen Regime unterwerfen: dem Regime der Sternchen, Binnen-Is und Unterstriche. Das Ziel war klar: absolute Gleichstellung und Inklusion für alle – kein*e sollte mehr diskriminiert werden, weder Mensch noch Kaffeetasse!
Und so begann die große Umschreibung. Lehrerinnen wurden zu Lehrer_innen, Studentinnen zu Student*innen, und selbst der arme, harmlose Baum musste sich fortan als Bäum*in bezeichnen lassen. Das Chaos war perfekt: Briefe wurden länger, Schilder unleserlich und in den sozialen Medien wimmelte es nur so von Sternchen und Unterstrichen.
In der Schleife der Sprachverrenkungen
Die gendergerechte Sprache hatte die Gesellschaft fest im Griff. Doch während sich die einen freuten, endlich alle Geschlechter gleichermaßen zu repräsentieren, stöhnten die anderen unter der Last der sprachlichen Verwirrung. War das wirklich der Weg zur Gleichstellung oder hatten wir uns in einer endlosen Schleife der Sprachverrenkungen verirrt?
Derweil nahm die Revolution ihren Lauf: Auch Ampelmännchen und -frauchen mussten weichen, um Platz für das genderneutrale Ampelwesen zu machen. Schließlich sollte sich keine Fußgängerin aufgrund eines diskriminierenden Verkehrssignals benachteiligt fühlen.
Am Ende bleibt nun die Frage: Sind wir dank der gendergerechten Sprache tatsächlich einen Schritt weiter in Richtung Gleichstellung und Inklusion gekommen? Oder hätten wir uns vielleicht besser auf die wirklichen Probleme konzentriert, statt uns in einer Posse aus Sternchen und Unterstrichen zu verstricken?