9. März 2018 – Ästhetische Schönheiten finden sich in diesem Buch in mehrfacher Hinsicht wieder: zum einen in der leisen und bildgewaltigen Sprache des Philosophen Byung-Chul Han, zum anderen in dessen Erzählduktus und Botschaft. Nachdenklich, sublim und unaufdringlich nimmt er im „Lob der Erde“, Ullstein Verlag, den Leser mit auf eine außergewöhnliche Reise in seinen Garten.
Eine Ode an die Natur
„Eines Tages spürte ich eine tiefe Sehnsucht, ja ein akutes Bedürfnis, der Erde nahe zu sein“, erinnert er sich. Drei Jahre lang hat er daraufhin an der geheimen grünen Oase gearbeitet, sich dabei allen Jahreszeiten gestellt und parallel zu diesen Veränderungen seine Gedanken und Gefühle in Tagebuchform zu Papier gebracht. Entstanden ist ein Opus, das einer Ode an die Natur gleichkommt. „Von der Erde geht der Imperativ aus, sie zu schonen, das heißt, sie schön behandeln. Das Schonen ist etymologisch mit dem Schönen verwandt“, bringt der Autor sein Credo auf den Punkt. Gespickt hat er sein tiefgründiges Werk entsprechend mit zahlreichen Zitaten von Novalis, Brecht, Schiller und Co. sowie vielen Illustrationen, in edlem Schwarz-Weiß gehalten.