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18. April 2016 – Wer einen Aufenthalt im hohen Norden Europas plant, sollte sich auf die heimische Küche einstellen. Zwar kann man mittlerweile in Norwegen alle internationalen Speisen wie Pizza, Nudeln in sämtlichen Varianten und asiatische Kost genießen, es zahlt sich jedoch aus, auch die heimischen Gerichte zu probieren. Norwegen ist sowohl bei Städteurlaubern als auch bei Wanderern als Ferienziel sehr beliebt. Charakteristisch sind die vielen unterschiedlichen Landschaftsformen, die auf Outdoor-Fans einen besonderen Reiz ausüben. Auf wandern-norwegen.com kann man sich über die schönsten Routen für Tourengeher und Wanderer informieren. Hier findet man auch detaillierte Informationen über bewirtschaftete Hütten in verschiedenen Regionen. Unternimmt man in Norwegen ausgedehnte Wandertouren, sollte man auf jeden Fall in eine Hütte einkehren und sich von der Gastfreundschaft und den traditionellen Gerichten begeistern lassen.
Grundsätzliches zur norwegischen Küche
Möchte man etwas darüber lernen, wie in Norwegen gekocht wird, sollte man sich mit den klimatischen Bedingungen befassen. Immerhin beginnt das Frühjahr im hohen Norden deutlich später als in Mitteleuropa. Erst ab Mai kann man mit warmen Temperaturen rechnen. Daher verkürzt sich die Erntezeit deutlich. Anders als in Deutschland ist es in Norwegen nicht überall möglich, Getreide anzubauen. Die Getreidekulturen beschränken sich auf den Süden, wo klimatisch bessere Bedingungen herrschen. In Norwegen zählt nicht der Weizen zu den am meisten verwendeten Getreidesorten, es werden vermehrt Hafer und Gerste angebaut. Diese beiden Getreidearten eignen sich nicht für die Herstellung von Hefebroten. Aus diesem Grund setzt man in Norwegen auf das harte Fladenbrot (auf Norwegisch: flatbrød) oder Lefse, das von der Konsistenz her weicher ist, weil dem Teig Kartoffeln beigemengt werden. Schon vor Jahrhunderten zählte der Hering in Küstenregionen zu dem Hauptnahrungsmittel der Menschen. Vor allem die Ernährung der ärmeren Bevölkerungsschicht war in der Vergangenheit relativ einseitig. Getrockneter Hering punktet ebenso wie das charakteristische Flatbrød mit langer Haltbarkeit.
In Norwegen wird gut und ausgiebig gefrühstückt. Es ist in etwa mit unserem kontinentalen Frühstück vergleichbar und besteht aus Butter, verschiedenen süßen Aufstrichen, Cornflakes und Müsli, diversen Wurst- und Käsesorten, Eierspeisen, Fisch und süßem Hefegebäck. Nach diesem opulenten Start in den Tag ist es klar, dass das Mittagessen, Formiddagsmat, eher schlicht ausfällt. Oft nehmen Norweger um die Mittagszeit nur einen kalten Snack zu sich.
Anders als in südlichen Ländern wird das Abendessen (midday) in Norwegen schon relativ zeitig (zwischen 17 und 18 Uhr) eingenommen. Wer abends noch Hunger bekommt, langt beim Aftensmat zu. Oft wird bei dieser Spätmahlzeit Kaffee und Kuchen angeboten. Bei der Zubereitung von Fleisch steht Lamm im Vordergrund. Auch dieser Umstand hat mit den klimatischen Bedingungen des Landes zu tun. Schafe und Lämmer sind genügsam, selbst kleinen Bauern war es eher möglich, diese Tiere zu halten als Kühe und Schweine. Zu den Spezialitäten zählt zum Beispiel Kjøttkaker, Bällchen aus Hackfleisch, die mit diversen Beilagen serviert werden. Bestellen Sie in einem Restaurant Fårikål, bekommen Sie Hammelfleisch mit Kohl serviert. Wer gerne den traditionellen eingelegten Hering kosten möchte, sollte auf der Speisekarte nach Slid Ausschau halten. Lutefisk wird in traditionellen norwegischen Haushalten zu Weihnachten serviert. Dabei handelt es sich um Trockenfisch, der in einer speziellen Lauge (früher aus Birkenasche, heute verwendet man Ätznatron) zubereitet wird. Das Gericht ist ziemlich deftig, man reicht als Beilagen nämlich ausgelassenen Speck, Kartoffeln und Erbsenpüree.
Zur Verdauung wird in Skandinavien Aquavit serviert – ein Destillat mit Kümmel und anderen Gewürzen als Zusatz. Möchte man einen typischen norwegischen Nachtisch genießen, bestellt man Rommegrot. Dieser gehaltvolle Brei aus Mehl oder Grieß, Sauerrahm, Zucker und Zimt wird mit einer Butterkugel garniert serviert.