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21. Juli 2017 – Während viele Jahre lang Fett als größter Feind der Gesundheit galt, sind sich Experten heute einig: Wir nehmen zu viel Zucker zu uns. Selbst wenn man nicht täglich zu Kuchen, Torte oder Eiscrème greift: In vielen Produkten ist Zucker zugesetzt, ohne dass der Konsument davon weiß.
Die Dosis macht das Gift
Schon seit Urzeiten lieben Menschen den süßen Geschmack. Allerdings konnte man sich nicht immer Süßigkeiten im selben Ausmaß leisten wie heute. Während man jetzt für wenige Euro in jedem Supermarkt Kekse, Schokolade & Co. kaufen kann, galt Zucker über viele Jahrtausende hinweg als Gewürz. Als solches eingesetzt ist Zucker nicht schädlich. Heute wird jedoch viel zu viel Zucker gegessen. Der hohe Konsum hat massive Auswirkungen auf den Kreislauf. Isst oder trinkt man ein zuckerhaltiges Nahrungsmittel, kommt es zu einem Anstieg des Insulinspiegels. Dieses Hormon wird von der Bauchspeicheldrüse produziert und dient dazu, Zucker vom Blut in Organe und sämtliche Körperzellen zu transportieren. Das ständige Auf und Ab des Blutzuckerspiegels kann zu Diabetes, chronischer Müdigkeit und permanenten Kopfschmerzen führen. Da die Produktion von Insulin einen Einfluss auf den Serotoninspiegel (das „Glückshormon“) hat, kommt es bei Betroffenen auch oft zu Depressionen.
Überdosis trotz mäßigem Süßigkeitskonsum
Viele Menschen verstehen die Welt nicht mehr: Sie essen kaum Süßigkeiten, leiden aber dennoch an den oben genannten Symptomen. Der Grund dafür ist, dass in vielen Lebensmitteln Zucker versteckt ist, die eigentlich als gesund gelten. Man greift bewusst zu fettarmem Fruchtjoghurt, weil man denkt, damit eine gesunde Zwischenmahlzeit zu wählen. Weit gefehlt: In vielen Produkten wird nämlich extra Zucker zugesetzt, um den geringen Fettgehalt geschmacklich zu kompensieren. Nicht nur Zucker wird vielen Joghurts und Drinks auf Milchbasis zugesetzt. Oft suggerieren Aufschriften mit „angereichert mit Vitamin C und B“ dem Kunden, dass es sich um ein besonders wertvolles Produkt handelt. Allerdings sollte man bei mit Vitaminen angereicherten Lebensmitteln Vorsicht walten lassen (Quelle: Blog von Nature-Love.de), da Ergänzungen eigentlich nur für Personen mit einem diagnostizierten Mangel erforderlich sind.
Zuckerfallen auch in pikanten Gerichten
Auch in sauer eingelegtem Gemüse wie Gürkchen oder Rotkohl im Glas ist eine beachtliche Zuckermenge enthalten. Wer im Supermarkt zu einem großen Glas Rotkohl greift (Inhalt: 680 Gramm), kauft damit auch rund 25 Zuckerwürfel. Ungefähr 75 Gramm Zucker sind nämlich handelsüblichem Rotkohl zugesetzt. Auch der so beliebte Ketchup entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Zuckerfalle: Eine Flasche mit 500 Millilitern enthält sage und schreibe 130 Gramm Zucker. Auch fertige Sugos, Tütensuppen und Fertigprodukte weisen einen beachtlichen Zuckergehalt auf.
Was tun?
Durch bewusstes Einkaufen kann man den Zuckerkonsum entscheidend verringern. Folgende Tipps sind zu beachten:
- Nährwertangaben genau lesen: In der Rubrik „Kohlenhydrate“ wird meist separat der Wert „davon Zucker“ ausgewiesen
- Zwischenmahlzeiten selber machen: Frisches Obst mit Naturjoghurt schmeckt lecker und kommt ohne Zuckerzusatz aus
- Zuckeralternativen ausprobieren: Stevia, mit Trockenfrüchten in Maßen süßen
- Zu zuckerarmen Alternativen greifen, zum Beispiel zu zuckerreduzierten Ketchup
- Selbst kochen: Damit hat man die absolute Kontrolle über den Zuckerkonsum
- Keine gesüßten Getränke kaufen – lieber ungesüßte Tees oder Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft trinken
- Selber backen: Man kann die in den Rezepten angegebenen Zuckermengen meistens um ein Drittel reduzieren
Beim Essen sollte Genuss im Vordergrund stehen. Keinesfalls sollte man sich ein bestimmtes Lebensmittel verbieten. Wer ab und zu ein Stück Torte oder ein leckeres Eis in vollen Zügen genießt, tut dem Körper damit nichts Schlechtes. Allerdings sollte man Wert auf eine gesunde, zuckerreduzierte Alltagsernährung legen.