11. Oktober 2018 – Diese Frage stellen sich Heike Nikolaus und Florian Wagner in ihrem Buch und geben im Titel gleich die passende Antwort: „Bis es nicht mehr weitergeht und dann links” ist eins von fünf faszinierenden Bücher, die heute im Terra Mater Verlag erschienen sind und zu einem Lesevergnügen der besonderen Art verführen.
Die beiden Globetrotter belassen es allerdings nicht bei dem sinnbildlichen, wohlklingenden Spruch. Sie machen sich tatsächlich auf die Reise, um es zu finden: das Ende der Welt. Der Weg führt sie dabei zu den faszinierendsten Orten der Erde. Von Spanien über Frankreich, Norwegen, Amerika bis nach Sri Lanka suchen sie nach Spuren und lassen dabei erstaunliche Geschichten zum mystischen Thema wieder neu aufleben.
Die Weite der Ozeane
Unglaublich wird es auch mit den 291 Erzählungen rund ums Meer. In „Ozeanopädie” taucht Tom Hird in die Weite und Tiefe der Ozeane ein. Plakativ offeriert er einen sagenhaften Einblick in die rätselhafte Unterwasserwelt. Er wandelt zudem entlang der Küsten, stellt bedrohte Meere und Korallenriffe vor. Seite für Seite bietet der Autor damit immerzu kleine Offenbarungen mit großem Aha-Effekt. So klärt er beispielsweise über felsige Mikrokosmen des Lebens, den Ozeanschnee oder die Vieldeutigkeit des Kugelfisches auf.
Zurück zu den Anfängen
„Die ganze Welt ist eine Höhle”, schrieb bereits Augustinus – und genau an diesem Punkt setzt E. W. Heines Buch „New York liegt im Neandertal” an. Er zeichnet die abenteuerliche Entwicklung des Menschen von der Höhle bis zum virtuellen Raum nach. Zwischenstopps auf seiner Zeitreise: die „Begehung” majestätisch wirkender Pyramiden, imposanter Tempel, Kathedralen, Synagogen und Termitenhügel.
Verliebt in Nepals Flora
Aufs Dach der Welt dagegen begibt sich Jamaica Kincaid mit „Die Blumen des Himalaya”. Von der Außergewöhnlichkeit der Flora dort berichtet sie in mitreißender Manier: „Dort – im Himalaya – hatte ich nur den offenen Himmel über mir. Und die weiten und offenen Räume wirkten auch aus weiter Distanz so, als seien sie von einer gewaltigen Himmelskuppel beschützt”, schwärmt die Schriftstellerin über ihr geliebtes Nepal. Fazit: Kincaids lebendige Beschreibungen und ihre bildgewaltige Sprache machen regelrecht süchtig. Mehr noch: Sie wecken Sehnsüchte und Fernweh.
Und was macht das Mammut in der Tiefkühltruhe?
Am Ende von alledem – der Ozeane, der Berge und des räumlichen Ursprungs – befasst sich Britt Wray in „Das Mammut aus der Tiefkühltruhe” auf unterhaltsame und kurzweilige Weise mit dem Thema Genetik. Dabei stellt sie interessante fundamentale Fragen, die zum Nachdenken anregen und die Fantasie beflügeln: Können ausgestorbene Spezies wieder zum Leben erweckt werden? Wie funktioniert die Rückausrottung? Sind Wissenschaftler tatsächlich in der Lage, jeden Organismus im Labor herzustellen? Aber vor allem: Kann dieses Wissen und Können gefährlich sein?