7. Januar 2015 – Kochbücher sind, ähnlich wie die in ihnen vorgestellten Kochzutaten, meist nicht wirklich lange haltbar. Einmal auf dem Markt, treffen sie auf eine riesige Konkurrenz und sind oftmals nach höchstens einem Jahr längst aus den Köpfen der potenziellen Leserschaft verschwunden. Auch bei Ausgaben berühmter Autoren, von Starköchen zum Beispiel, ist das häufig so. „Hectic Cuisine“ von Wolfgang Joop ist eine der Ausnahmen, die diese Regel bestätigen: Der Hölker Verlag ist seit mittlerweile 15 Jahren damit auf dem Markt. Und der Esprit ist geblieben. Denn der Star-Designer hat etwas geschaffen, wovon die meisten seiner Mitbewerber nur träumen können: einen Klassiker.
Zeitlose Küche für jedermann
Seine Menüs hat er wie seine textilen Exponate zusammengestellt: unorthodox und edel zugleich, aber nicht zwangsläufig überteuert. Aufgeteilt in die Rubriken „No Budget“, „Low Budget“, „Free Budget“ und „Dinner de luxe“ ist buchstäblich für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei – grenzüberschreitend und weltanschauungsfrei. Da wird aus Quark von Balkonkräutern genauso ein exquisites Mahl wie aus Verdura Dolce Vita oder Lachs-Cookies. Auch eine Brennnesselsuppe aus der Nachkriegszeit oder Spaghetti Limone findet ihre Nachkocher und Fans, zur Jahrhundertwende genauso wie heute. Insofern ist „Hectic Cuisine“ letztlich eines: zeitlose Mode auf dem Teller, verpackt in einer unverwüstlichen Ringbuch-Haptik.